Tehuelche

Reise durch Patagonien - Ein Bildband mit über 200 Bildern*

Die Tehuelche sind ein indigenes Volk aus Argentinien, das sich aus mehreren Ethnien zusammensetzt (Nördliche Tehuelche, Südliche Tehuelche).

Mit der Araukanisierung entstanden aus den Tehuelche und den Mapuche die Pehuenche.

Die Tehuelche lebten ursprünglich als Jäger (Guanako, Nandu, Großer Pampashase, Puma, Südandenhirsch etc.) und Sammler (Muscheln, Vogeleier, Wildpflanzen, Wurzeln etc.).

Sie lebten ohne Herrscher in kleinen Gruppen, die aus ca. 20 Familien bestanden.

Die Mapuche, die ab dem Beginn des 17. Jahrhunderts ins Gebiet der Tehuelche kamen, brachten die Reiterkultur mit. Die Tehuelche lernten, verwilderte Pferde und Rinder zu jagen und Handel zu treiben. Statt wie bisher Pfeil und Bogen wurden nun Bola, Lanzen und Wurfschlingen für die Jagd verwendet. Zudem vergrößerten sich die Lokalgruppen 500 bis 1.000 Personen. Sie wurden nun von einem Kazike (Häuptling) geführt.

Mit der zunehmenden Besiedlung von Argentinien durch europäische Einwanderer (v.a. englische Einwanderer) und die Anlage von großen Großgrundbesitzern, auf denen Viehzucht betrieben wurde, gerieten die Tehuelche mit ihrer Nomaden-Kultur zunehmend in gewalttätige Konflikte mit den Großgrundbesitzern.

Zudem führten Krankheiten wie die Pocken sowie der Alkohol zu starken Bevölkerungsverlusten. Nach dem Ende des Mapuche-Staates wurden auch die Tehuelche von Argentinien gewaltsam unterworfen. Mitte des 20. Jahrhunderts war die Tehuelche-Kultur praktisch erloschen.